Moos – grünes Wunder in Tausenden von Arten
Moose gibt es in Tausenden von Arten und sind weltweit verbreitet. Seit etwa 400 bis 500 Millionen Jahren schenken sie der Welt ihr Grün. Entwickelt haben sie sich aus grünen Algen der Gezeitenzonen. Sie gelten als die ersten Landpflanzen. Moose sind eher einfach aufgebaut und besitzen keine sogenannten Leitgefäße, um Stoffe wie Zucker oder Wasser zu transportieren.
Bryologie – die Wissenschaft der Moose
Die Wissenschaft von den Moosen heißt Bryologie. Sie unterscheidet drei Großgruppen – Hornmoose, Lebermoose und Laubmoose. Moose sind in der Regel von niederem Wuchs. Größere Exemplare erreichen maximal eine Höhe von 50 Zentimetern. Moose wachsen relativ langsam.
Viele Arten gedeihen auf Felsen, Borken oder Blättern, also fast nährstofffreien Standorten, in denen die Konkurrenz zu anderen Lebensformen gering ist. Moose zählen zu den wechselfeuchten Pflanzen. Je nach Art sind sie unterschiedlich widerstandsfähig und gegen Austrocknung gewappnet. Es gibt Arten, die sogenannten Hygrophyten, die bereits Schaden durch kurzzeitige und geringfügige Austrocknung davontragen. Hierzu zählen etwa Wasser- und Sumpfmoose.
Die sogenannten Mesophyten können eine kürzere Zeit in einer trockenen Umgebung überleben, Xerophyten überstehen auch längere Trockenzeiten. Sie können selbst nach mehreren Jahren Trockenheit problemlos wieder zum Leben erweckt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Fels- und Baumbewohner unter den Moosen. Die meisten Moose mögen Temperaturen zwischen 15 bis 20 Grad Celsius. Die tropischen Arten gedeihen bei bis zu 25 Grad.
Bewohner extrem karger Lebensräume
Die Nährstoffe für Wachstum und zum Überleben entnehmen Moose über den Niederschlag. Moose kommen in extrem kargen Gebieten wie Gebirgen vor. In Hochmooren sind sie maßgeblich an der Entstehung und am Aufbau von Öko-systemen beteiligt. Selbst in Polargebieten sind Moose weit verbreitet. Hier bilden sie Polster, dichte Matten oder saftige Rasen. Auch Wüsten sind Verbreitungsgebiete von Moosen, werden dort aber nur in feuchten Perioden aktiv. In Sandwüsten sind sie oft unter Sand verborgen, weil sie dort kühlere und feuchtere Lebensbedingungen vorfinden. Im tropischen Regenwald, also immer feuchten Wäldern der tropischen Klimazone, schätzen Experten das Vorkommen von rund 3.000 bis 4.000 Moos-Arten. Hierbei gibt es die größte Vielfalt in Asien.
Experten haben beobachtet, dass die Anzahl der Moose mit der Meereshöhe ansteigt. Im Tiefland sind Moose eher selten. Ab 1.000 Meter Höhe fühlen sich Moose wohler, was sich durch ansteigende Artenvielfalt zeigt. Zwischen 1.800 und 2.800 Metern kommen die meisten Moosarten vor. Moose übernehmen eine wichtige ökologische Rolle im Nährstoffkreislauf. Sie filtern Nährstoffe aus dem Niederschlag oder auch aus feuchtem Nebel.
Kleintiere lieben Moose, da sie sich dort gut schützen können. Moose sind auch wichtiges Bett, in dem Blütenpflanzen eine ideale Keimgrundlage finden. Man geht bislang davon aus, dass alle Moose antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten. Moose werden selten von Pflanzenfressern wie Insekten oder Schnecken als Futterquelle geschätzt, da sie sogenannte fraßhemmende Stoffe enthalten.
Moos sind gute Bioindikatoren
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass manche Moosarten extrem überlebensfähig sind. Man hat über 1.500 Jahre eingefrorene, unter dem antarktischen Eis lagernde Moospflanzen gefunden, die nach einigen Worten Wochen unter idealen Wachstumsbedingungen wieder zu sprießen begannen.
Moose sind gute Bioindikatoren. Sie geben also schnell Aufschluss über Umweltveränderungen. So zeigen sie z.B. Wasserverschmutzung an und sind Indikatoren für organische und chemische Belastungen bei ansteigender Gewässerversauerung und Schwermetallbelastung.
Moose sind noch lange nicht komplett erforscht. Aufgrund ihrer Vielfalt werfen sie Wissenschaftlern noch viele Fragen zu und bergen mit Sicherheit noch zahlreiche Überraschungen.
Moose – viele Arten sind gefährdet
Moose sind in ihrer Verbreitung stark gefährdet, was mit der Zerstörung ihrer Lebensräume zu tun hat. Besonders in Mitteleuropa sind die Pflanzen durch intensive Land- und Forstwirtschaft gefährdet. Auch die flächendeckende Verbauung von Feuchtgebieten und das Absenken des Grundwasserspiegels entzieht Moosen die Lebensgrundlage. Zudem gefährden die zunehmende Luft- und Gewässerverschmutzung die Lebensräume. Die sogenannte Rote Liste gefährdeter Arten, die von der Welt Naturschutz Union (International Union for conservation of nature and natural resources, IUCN) herausgegeben wird, enthält 91 Arten gefährdeter Moosarten.
Besonders gefährdet sind Moose in Ballungsräumen. In Deutschland gelten laut Wikipedia ( https://de.wikipedia.org/wiki/Moose) von
1.121 moosarten 54 als ausgestorben, 28 als vom Aussterben bedroht, 104
als stark gefährdet sowie 203 Arten als gefährdet. In Deutschland
existiert das Bundesartenschutzverordnung, die alle Arten der Gattung
Hylocomium, Leukobryum und Sphagnum als geschützt bezeichnet. Damit ist
es verboten, diese Arten aus der Natur zu entnehmen. Österreich, Belgien
und auch Teile der Niederlande verbieten die kommerzielle Nutzung der
Torfmoose. Länder wie Estland, Finnland, Großbritannien, Ungarn, Japan,
Lettland, Litauen, Luxemburg, Mexiko, Portugal, Spanien und die Ukraine
sind laut Wikipedia Länder, die manche Arten dezidiert schützen. Laut
FFH Richtlinie, der sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, sind 88
Moosarten als schutzbedürftig mit ausgewiesenen Schutzgebieten bestimmt.
🍏 Moosbilder hier kaufen